Kinderrechteschule UNICEF


Unser Weg zur Kinderrechteschule


Stufe 1: Einführung in die Kinderrechte

 

Das erste Ereignis auf unserem Weg zur Kinderrechteschule war die Gründung einer Steuergruppe. Zu der Steuergruppe gehören Lehrer und Ganztagsmitabeiter, die alle Angelegenheiten und Aktivitäten auf unserem Weg organisieren und planen. 

Zu Beginn unseres Wegs fand eine Einführungsveranstaltung für alle Mitarbeiter der Schule statt. Alle wurden an diesem „Pädagogischen Tag“ über die 7 Stufen des Kinderrechtetrainings informiert. Es fand eine Wissensvermittlung über die UN-Kinderrechtskonvention und die Grundzüge der Menschenrechts- bzw. Kinderrechtsbildung statt. 

Abschließend wurden alle bereits vorhandenen und stattfindenden Elemente im Schulalltag gesammelt, die den Schülerinnen Partizipation und Mitbestimmung ermöglichen sowie die Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechte im Schulalltag ermöglichen. Zusätzlich fand eine Befragung des Schulpersonals statt, in der von allen Mitarbeitern der Schule die Umsetzung der Kinderrechte im Schulalltag beurteilt wurde.


Stufe 2: Beteiligung

 

In Stufe 2 stand der Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention im Mittelpunkt. „Kinder und Jugendliche haben das Recht, ihre Lebenswelt mitzubestimmen und mitzugestalten.“

Wenn Erwachsene eine Entscheidung treffen, an der Kinder beteiligt sind, müssen sie ihrem Alter und ihrer Reife gemäß einbezogen werden. Auch im Schulalltag sollten die Kinder in die Entscheidungen der Erwachsenen einbezogen werden. 

Daher wurde an der Grundschule Damme das Schülerparlament wieder ins Leben gerufen. Mit Frau Weiser und Frau Bokern treffen sich die Klassensprecher regelmäßig und sprechen über Anliegen der Kinder und planen Aktionen für alle Kinder der Schule. 

Weil aus allen Klassen zwei Vertreter am Schülerparlament teilnehmen sollten, wurden auch schon ab Klasse 1 Klassensprecher gewählt. 

Damit die Kinder in der Klassengemeinschaft an Entscheidungen beteiligt werden und die Gestaltung der Klassengemeinschaft mitbestimmen und mitgestalten, wurde in allen Klassen der Klassenrat eingeführt. Für den Klassenrat wurde eine feste Stunde im Stundenplan eingeplant. In wöchentlichen Klassenratssitzungen stehen Streitigkeiten, Probleme und die Planung von Aktivitäten auf der Tagesordnung. Die Kinder werden dazu angeleitet, gemeinsam Lösungen zu finden, die Umsetzung der Lösungen zu reflektieren und eigene Aktivitäten selbstständig zu planen. Auf diese Weise sollen die Klassengemeinschaft gestärkt werden und die Kinder zu selbstständigen und sozial umsichtigen Individuen erzogen werden. 

Um zu erfahren, wie die Kinder und die Eltern die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention im Schulalltag beurteilen, wurde auch mit diesen Personengruppen eine Befragung durchgeführt. 

Die Befragung der Schülerinnen und Schüler hat ergeben, dass sich die Kinder in der Schule wohl fühlen. Alle Erwachsenen und Kinder sind freundlich zueinander und hören einander zu. 

Die Kinder bemängeln, dass sie zu wenig von den Erwachsenen gefragt werden, was sie in der Schule besser machen würden. Die Kinder möchten mehr über ihre Wünsche und Ideen sprechen. Um diesem Wunsch nachzukommen wurden in Stufe 2 das Schülerparlament und der Klassenrat eingeführt. 

Die Befragung der Eltern hat ergeben, dass sich die Eltern über die Beteiligungsmöglichkeiten ihres Kindes an der Schule (Klassenrat, Schülerparlament, etc.) gut informiert fühlen. Sie melden zurück, dass Eltern und Schulpersonal respektvoll miteinander umgehen. Der respektvolle Umgang der Kinder untereinander wurde von den Eltern nur als zufriedenstellend bewertet. An diesem Punkt sieht das Schulpersonal der Grundschule Damme Handlungsbedarf und wird sich diesem Thema in den Stufen 3 und 5 ausführlich widmen. 


Stufe 3: Vielfalt und Nicht-Diskriminierung 

 

Jedes Kind muss auch in der Schule vor allen Formen der Diskriminierung geschützt werden. Egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Religion, welche nationale, ethnische oder soziale Herkunft ein Kind besitzt, der Schutz vor Diskriminierung ist oberstes Gebot. Unser Ziel ist es, dass für alle Kinder der Grundschule Damme Chancengleichheit vorliegt.

Hierfür ist es nötig, dass vorherrschende Vorurteile und Vorannahmen hinterfragt werden. Des Weiteren müssen die Kinder und das Schulpersonal Kenntnisse über verschiedene Lebensformen erlangen, um die Vielfalt der Menschen in der Schulgemeinschaft als eine Gemeinschaft erfahren zu können. 

Regelmäßig bieten die Schulsozialarbeiter der Grundschule Damme soziale Kompetenztrainings in den Klassen an. Dabei wird auch über die Vielfalt der Klassen- und Schülergemeinschaft gesprochen und gemeinsam überlegt, wie alle Kinder unter den gleichen Voraussetzungen an der Grundschule Damme spielen und lernen können. 

Es wurde an der Grundschule Damme ein Projekttag durchgeführt. 

Die ersten und zweiten Klassen haben sich mit dem Thema „Familie“ auseinandergesetzt. Thematisiert wurden verschiedene Familienformen, verschiedene Rituale und Bräuche in Familien sowie unterschiedliche Wohn- und Lebensformen. Im Mittelpunkt stand die Erkenntnis, dass alle Familien unterschiedlich sind, aber trotzdem alle die gleichen Rechte besitzen. 

Die dritten und vierten Klassen haben sich mit dem Thema „Schule in anderen Ländern“ auseinandergesetzt. Hierbei stand im Mittelpunkt, wie der Schulalltag in anderen Ländern gestaltet wird. Dabei sollten die Kinder dafür sensibilisiert werden, mit welchen unterschiedlichen Voraussetzungen Kinder aus anderen Ländern in den Schulalltag in Deutschland starten. Des Weiteren wurde an diesem Tag über die Umsetzung der Kinderrechte in anderen Ländern gesprochen.

Das Schulpersonal nahm an einer Online-Schulung zum Thema „Vielfalt und Nicht-Diskriminierung“ teil. Hier wurde viel Wissenswertes zum Thema Diskriminierung vermittelt und verschiedene Ansätze zum Umgang mit Diskriminierung vorgestellt. So ist auch das Schulpersonal kompetent, um im Schulalltag für größtmögliche Chancengleichheit zu sorgen. 


Stufe 4: Prozessbegleitung - Arbeit in der Steuergruppe

 

Die Steuergruppe hat sich gemeinsam mit unserem Trainer von UNICEF  an unserer Schule getroffen. Es wurde eine Zwischenbilanz gezogen und geschaut, welche Ergebnisse aus der Schülerinnen- und Eltern-Befragung bisher umgesetzt wurden und wie die praktische Umsetzung zu den Themen „Beteiligung“ sowie „Vielfalt und Nicht-

Diskriminierung“ aussieht. Alle Projekte und Aktionen aus dem Schulalltag wurden auf unserem Kinderrechtebaum in der Aula gesammelt. Gemeinsam plante die Steuergruppe anschließend die Vorhaben für die Stufen 5 bis 7.


Stufe 5: Gewaltprävention 

 

Alle Kinder haben das Recht auf den Schutz vor Gewaltanwendung, Misshandlung und Verwahrlosung. Die Gewaltprävention spielt mittlerweile im Schulalltag eine sehr große Rolle, da Konflikte von Kindern immer häufiger mit verbaler und körperlicher Gewalt gelöst werden. 

An der Grundschule Damme sind vormittags für alle Kinder die Türen des Peace-Raums geöffnet. Dort sind die Schulsozialarbeiter Miriam und Kristina zu finden. Die Kinder bekommen dort die Gelegenheit über Konflikte, Sorgen und Probleme zu sprechen. Durch das Gewaltpräventionskonzept der Grundschule Damme wird der Umgang mit Konflikten geregelt. Bei verbaler Gewalt erhält der „Täter“ eine „gelbe Karte“, bei körperlicher Gewalt  erhält der „Täter“ eine rote Karte. Zwei gelbe Karten ergeben automatisch eine rote Karte. Hat ein Kind drei rote Karten erhalten, werden festgelegte Maßnahmen ergriffen wie Beispielsweisen ein Gespräch mit den Eltern. Um das positive Verhalten zu bestärken, bekommen alle Klassen, in denen über einen längeren Zeitraum keine gelben und roten Karten verteilt wurden, eine Auszeichnung. 

Die Pausenengel unterstützen alle Kinder in den Pausen dabei, friedlich miteinander zu spielen. Sie werden von Frau Weiser in der Pausenengel-AG zu kompetenten Helfern ausgebildet. Kinder aus dem 4. Schuljahr können die Pausenengel-AG wählen. Im 3. Schuljahr wird eine Streitschlichter-AG angeboten. Die Kinder werden jetzt ausgebildet, um dann im 4. Schuljahr als Pausenengel auf dem Schulhof tätig zu werden. 

Der 3. Jahrgang der Grundschule Damme nimmt jedes Jahr an dem Projekt „Mein Köper gehört mir!“ der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück teil. Dies ist ein Präventionsprojekt zum Thema sexuelle Gewalt gegenüber Kindern. 

Im Jahr 2023 nehmen alle Klassen der Grundschule Damme an dem Gewaltpräventionsprojekt „Stark auch ohne Muckis“ teil. Dort werden an einem Vormittag mit den Klassen geeignete Konfliktlösungsstrategien eingeübt. Genaue Informationen werden nach der Durchführung des Projekts folgen. 

Das gesamte Schulpersonal der Grundschule Damme nimmt am 28.09.2023 an der Fortbildung „Außer Rand und Band“ teil. Dort wird intensiv der Umgang mit herausforderndem Verhalten von Schülerinnen und Schülern thematisiert. Genaue Informationen werden nach der Durchführung des Projekts folgen. 


Stufe 6: Kinderrechte global

 

In Stufe 6 sollen die Kinder dazu befähigt werden, sich selbst für die Kinderrechte zu engagieren und in ihrem Lebensumfeld entsprechend dafür einzutreten. 

Die Grundschule Damme hat bereits 2 Muffinverkäufe durchgeführt. Der Erlös wurde jeweils an UNICEF gespendet, um damit Menschen in Not zu unterstützen. 

Am Basteltag für die Frieden bastelten alle Kinder der Grundschule Damme fleißig Friedenstauben. Anlass dafür war der Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht. Dieser Tag wurde dazu genutzt, um dieses Recht mit den Kindern zu besprechen. 

Seit dem Schuljahr 2022/23 wird die Umwelt-AG im Stundenplan angeboten. Dort eignen sich die Kinder Wissen zum Thema Umweltverschmutzung und Umweltschutz an. Ihnen wird gezeigt, wie sie sich selbst für den Umweltschutz engagieren können. Die AG bastelt und baut auch regelmäßig Rückzugsräume für Tiere, wie zum Beispiel Insektenhotels, um die biologische Vielfalt auf dem eigenen Schulhof zu verbessern. 

Im September 2022 hat sich die Schule an dem Projekt „Autofreie Schule“ beteiligt. Ziel des Projekts ist es, dass möglichst viele Kinder ohne Auto zur Schule kommen. Auf diese Weise wurde die Umwelt geschützt und ein Verkehrschaos vor der Schule verhindert.

Am 16.03.2023 besuchte ein Mitarbeiter vom Energiesparbüro die Grundschule Damme. Im Rahmes des Projekts „Energiesparen macht Schule“ wurde über das Thema Wasser und Wasser sparen gesprochen. 

In der Woche vom 20. bis zum 24.03. beteiligte sich die Grundschule Damme an der Umweltwoche der Stadt Damme. Jeder Mensch hat das Recht in einer sauberen Umwelt zu Leben. Für dieses Recht setzten sich die Kinder der Grundschule Damme ein und säuberten fleißig die Straßen und Wege rund um die Schule.